TAG DER SEXUELLEN KULTUR

Grundgütiger, was war denn da los?

Es kommt ja wirklich nicht oft vor, dass man sich als Band auf der Bühne bereits nach wenigen Takten Musik einem ausgelassen tanzendem Publikum gegenüber sieht. Noch dazu so vielen hübschen und offenkundig gut gelaunten Menschen. Normalerweise sind immer zwei, drei oder sogar mehr Songs nötig, um einen Laden auf Betriebstemperatur zu bringen. Aber hier?

Wir wissen ja nicht, was am Tag der sexuellen Kultur in Köln in den Stunden vor unserem Auftritt im Café Vreiheit schon so alles gelaufen ist, aber es scheint ein Hammer-Vorspiel gewesen zu sein. Das hat es uns einerseits leicht gemacht, daran musikalisch anzuknüpfen, andererseits will dann aber auch bloß keiner den Ball verlieren und die Erregungskurve wieder abfallen lassen. Wenn uns die Erinnerung an den Blick von der Bühne nicht täuscht – und Gelegenheit zur Ablenkung und verminderter Konzentration gab‘s reichlich – scheinen wir uns dabei auch nicht allzu dämlich angestellt zu haben, Ketten-BHs und gezieltem Teilverlust von Oberbekleidung zum Trotz!

Wir hatten einen großen Abend, tolles Essen, köstlich angerichtete Poesie mit angeschwitztem Schweinkram, ein sagenhaft nettes Thekenteam und viele freundliche Worte von noch viel netteren Menschen. Und falls es jemand im Nachhinein bereut, uns an dem Abend doch nicht mehr all die unkeuschen Andeutungen ins Ohr gehaucht und unmoralischen Angebote unter der Hand unterbreitet zu haben – kein Problem, wir können ja trotzdem Freunde bleiben.